Wie meditierst du? Ein Erfahrungsbericht von Tatjana

Die Frage wie Menschen Meditation erleben, finde ich super spannend. Wie war ihr Weg zur Meditation? Wie meditieren sie? Was erfahren und erleben sie in der Meditation? Deshalb habe ich Freunden und Bekannten ein paar Fragen zur Meditation gestellt. Los geht's mit Tatjana. Sie ist Tänzerin und Tanzlehrerin und kommt aus Hamburg.

Beschreibe Deinen Alltag. Wie sieht Dein stressigster und wie dein entspanntester Tag aus?

Ich bin Tänzerin und Tanzlehrerin. An einem typischen Stress-Tag bin ich 12 Stunden unterwegs und tingel von Job zu Job. Ich muss früh aufstehen, on the go essen und habe in meinen Klassen viele schreiende Kinder um mich. Puh! Ich liebe meinen Job, aber er kann auch sehr fordernd sein.

An einem typischen entspannten Tag habe ich frei, kann ausschlafen, leckeren Matcha Latte trinken und mich treiben lassen. Ich habe mir meine Stundenplanung vor einiger Zeit so eingerichtet, dass ich freie Wochenenden habe. Das hatte ich fast zehn Jahre nicht und es macht einen riesigen Unterschied für meine Entspannung, auch wenn ich nicht weniger Stunden unterrichte.

Was macht dich glücklich?

Das Meer, gute Musik, gutes Essen, gute Gesellschaft, Katzen (eigentlich Tiere allgemein – aber besonders Katzen!), Tanzen und Rosen.

Seit wann meditierst du und wie bist du dazu gekommen?

Bewusst meditieren tue ich seit etwa sechs Jahren. Damals habe ich ein Meditationsseminar besucht in dem ich die Quantum Light Breath Meditation kennengelernt habe.

Im Nachhinein habe ich gemerkt, dass ich durch das Tanzen schon immer meditiert habe, nur anders und weniger bewusst. Meditation muss nicht unbedingt in Stille auf einem Kissen stattfinden. Seitdem ich das Meditationsseminar besucht habe, habe ich mich mehr mit der Meditation beschäftigt und begonnen auch Zuhause zu meditieren.

Wie meditierst du?

Ich setze mich hin, schließe die Augen, achte auf meinen Atem und bin präsent mit dem was da ist, das was in diesem Moment passiert. Meistens nehme ich mir dafür zwischen 10 und 30 Minuten Zeit, je nachdem wie viel Zeit ich habe.

Als ich mit der Meditation begonnen habe, bin ich einem festen Ablauf gefolgt und habe Methoden benutzt, die ich in meinem Einsteiger-Seminar gelernt habe. Inzwischen meditiere ich ganz frei und intuitiv, so wie ich mich gerade fühle. Ich habe auch keine feste Meditationsroutine, sondern meditiere dann, wenn mir danach ist.

Wenn es mir schwer fällt mich in Stille zu konzentrieren, mache ich eine Achtsamkeitsübung für die ich Musik benutzte. Die hilft mir total meinen Fokus wiederzufinden. Ich brauche dafür nur einen ruhigen Ort an dem ich Musik hören kann.

Neben dem Tanzen, gebe ich auch Reiki Behandlungen. Für mich ist auch das eine Form der Meditation. Manchmal besuche ich Yoga Nidra Klassen. Für mich hat Meditation viele Formen.

Welche Veränderungen hast du beobachtet seit du meditierst?

Wenn mich etwas triggert, reagiere ich nicht mehr sofort, sondern kann erst mal ein paar Sekunden überlegen. Insgesamt gehe ich bewusster mit meinem Ego um. Ich merke wenn es sich einschaltet und wie es mich beeinflusst. Ich habe mehr Abstand zu meinen Handlungen und meinen Gefühlen. Insgesamt hat mich die Meditation viel entspannter gemacht. Ich kann jetzt viel besser und leichter Entscheidungen treffen.

Was fällt Dir schwer in der Meditation und wie gehst Du damit um?

Erst vor ein paar Tagen habe ich ziemlich in meiner Meditation gekämpft. Ich war gereizt und habe mich hingesetzt und meditiert, um dagegen anzugehen. Die Meditation hat mich aber nur noch gereizter gemacht. Es hat etwas gebraucht, bis mir klar geworden ist, dass ich die Gereiztheit in der Meditation zulassen und akzeptieren muss. Als ich das verstanden hatte, ist die Gereiztheit ganz langsam verschwunden. Die Meditation kann viel, ist aber kein Quick Fix, um Probleme verschwinden zu lassen.

Mir fällt es auch immer noch schwer, mich für längere Zeit auf meinen Atem zu konzentrieren. Ich versuche trotzdem immer weiter zurück zum Atem zu kommen. Wenn mein Geist dabei gar nicht zur Ruhe kommen mag, meditiere ich auf ein Mantra das ich still in meinem Kopf vor mich hin sage. Manchmal folge ich aber auch einfach den Bildern die während der Meditation in meinem Kopf entstehen. Das ist ein bisschen wie träumen.

Wenn ich länger sitze, werden in der Meditation ab und zu meine Füße taub. Dann strecke ich meine Beine einfach aus und meditiere weiter.

Hast Du einen Tipp für alle die nicht regelmäßig meditieren, aber damit anfangen möchten?

Mir hat es geholfen zum Anfang in einer Gruppe zu meditieren. So bricht man weniger leicht ab und kann die Dynamik der Gruppe nutzen. Wenn man dann gemerkt hat, was die Meditation bewirken kann, ist man motivierter auch allein zu meditieren.

 

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