Mein Weg zur Meditation

Wie ich zur Meditation kam

Mit der täglichen Meditation habe ich in 2014 angefangen. Ich hatte gerade das Studium beendet und war, nach einer anstrengenden Phase der Jobsuche, in meinen ersten Vollzeitjob gestartet. Die Zeit die ich mit mir selbst verbringen konnte – mit lesen, Musik hören, Gedanken spinnen – war auf einmal stark reduziert. Hallo Büroalltag!

Alles in allem ging es mir gut. Ich war froh über den neuen Job und mochte meine Arbeit. Am Ende besonders anstrengender Tage ging ich mit Kopfschmerzen nachhause. So weit, so normal. Zusätzlich machte sich Stress in Form des „Restless Leg Syndrome“ bei mir bemerkbar. Nervig aber nicht dramatisch und mit regelmäßiger Bewegung ganz gut in den Griff zu bekommen.  

Nachdem ich mich in meinem Job eingefunden hatte, entschied ich mich eine Yogalehrer Ausbildung zu machen. In dem Moment in dem ich mich für die Yogaausbildung entschied, begann ich täglich zu meditieren. Es war ein ziemlicher No-Brainer. Für mich war es selbstverständlicher Teil des Yogalehrer-Werdens. Diese Verbindlichkeit half mir ganz selbstverständlich täglich zu meditieren.

Ich folgte keinem großen Plan bei meiner Meditation. Ich setzte mich einfach jeden Morgen für 10 Minuten hin, schloss die Augen und schaute nach innen. Ohne Erwartungen und ohne Ziel. Diese Art der Innenschau viel mir einigermaßen leicht, weil sie mir aus dem Tanz und Yoga vertraut war. Trotzdem hatte ich natürlich Tage an denen mir das Stillsitzen unglaublich schwer viel, an denen mein Kopf mit Gedanken jonglierte, Gefühle in mir rumbrodelten und ich jede Sekunde nur auf das erlösende Harfenspiel meines iPhone Timers wartete. So what! Das ist Teil des Prozesses – ich bin dran geblieben.

Im Nachhinein denke ich, dass diese erwartungslose Haltung mir sehr geholfen hat in die Meditation zu finden. Ich wollte nicht mein Leben radikal besser machen. Ich wollte einfach nur jeden Tag meditieren, um zu sehen wie das ist und was dadurch mit mir passiert. Im Gespräch mit Freunden, Familie und anderen Yogis ist dann öfter die Frage aufgekommen, was sich durch die Meditation verändert hat. Ich hatte keine klare Antwort. Meditation ist kein Zaubermittel, das seine Wirkung auf einen Schlag entfaltet und dein Leben von einem Tag auf den anderen umkrempelt. Sehr häufig lassen sich Veränderungen erst mit einigem Abstand im Rückblick erkennen. Für mich persönlich haben sich, nach etwas Nachdenken, die folgenden Punkte herauskristallisiert.

Was die Meditation mir persönlich gebracht hat

1) Gute Laune

Meditieren mach glücklich. Je tiefer ich die Meditation einsteige, desto größer wird das Glücksgefühl. Ein fettes Grinsen breitet sich dann in meinem Gesicht aus. Es ist nicht das Oh-mein-Gott-wie-geil-ist-das-denn!-Endorphin-High das sich einstellt, wenn du mit deinen Homies auf dem großartigsten Konzert des Jahres feierst, den ersten Kuss von deinem heißen Date bekommst oder in das perfekte Stück Himbeer-Schoko-Brownie beißt. Es ist eine tiefliegende Zufriedenheit, ein einig-sein-mit-sich-und-der-Welt.

Ich habe auch gelernt, dass die gute Laune sich nicht anknipsen lässt wie eine Glühbirne. In Zeiten in denen mir das Meditieren schwer fällt oder in denen ich wenig Ruhe habe und mich mit zu viel Stress und Ablenkung umgebe, lässt sich auch die gute Laune nicht herauskitzeln. Aber das ist ok. Kleinen Hubbeln und fies großen Stolpersteinen auf dem Weg begegne ich jetzt auch gelassener. Ich weiß, dass alles gut wird, wenn ich mich wieder ganz auf meinen Kern besinne.

2) Ruhe

Die Minuten in denen ich meditiere sind meine Inseln der Ruhe. Auch wenn mein Geist selten vollständig runterfährt, weiterhin von Gedanke zu Gedanke springt, tut es gut einen Schritt zurück zu machen und ihn still bei der Action zu beobachten. So kann ich häufig der Hektik den Wind aus den Segeln nehmen und mich besser auf das konzentrieren, was wirklich gerade meine Aufmerksamkeit braucht. Es kommt zwar immer noch ab und an vor, dass ich morgens gedankenverloren Kaffee in meine Müslischüssel schütte oder versuche meinen Briefkasten mit dem Fahrradschlüssel zu öffnen, weil meine Gedanken wilde Räder durch meinen Kopf schlagen – aber diese Momente werden weniger.   

3) Vertrauen auf Intuition

In der Rückschau, stelle ich fest, dass mit meiner regelmäßigen Meditation meine Intuition sehr viel stärker geworden ist. Ich weiß was ich möchte, was mir gefällt und was ich nicht brauche und handle entsprechend. Das passiert ganz natürlich und ohne hadern und Kopfzerbrechen und macht mein Leben soo viel entspannter! Ich war immer überzeugt, dass ich einfach ein Typ bin, der sich zu allem einen reisen Kopf macht und habe das für mich hingenommen. Es ist toll, zu sehen, dass die Dinge plötzlich für mich klar sind – ganz ohne Grübeln und Entscheidungsschwierigkeiten.

4) Kopfschmerzen und Restless Legs ade!

Im Laufe meiner Yogaausbildung verschwand die Unruhe in meinen Beinen. Yoga hat sicherlich seinen Teil dazu beigetragen. Doch ich denke, dass auch die Meditation geholfen hat. Ich kann sehr viel besser mit Stress umgehen. Dies ist sicher auch der Grund dafür, dass meine Kopfschmerzen so gut wie gar nicht mehr auftreten.

5) Mehr Abstand und die Fähigkeit Muster zu erkennen

Ich kann jetzt Muster in meinem Verhalten erkennen und diese mit Abstand betrachten. Das heißt nicht, dass ich keine Macken mehr habe und nicht mehr aus Gewohnheit idiotische Dinge tue, die absolut keinen Sinn machen (ha!). Nope, meine Macken und Schrullen sind noch da. Aber ich merke jetzt, dass ich wieder in ein Muster falle und kann das reflektieren. Das soll ja der erste Schritt dabei sein, sich von solchen Muster zu befreien oder? Alles mit seiner Zeit...

Diese Fähigkeit hilft mir auch unglaublich, wenn mal wieder 1000 Dinge gleichzeitig erledigt werden müssen. Abstand macht es sehr viel leichter einen kühlen Kopf zu bewahren und sich so entspannt um das Nötigste zu kümmern, statt sich von dem Zu-viel überrollen zu lassen.

Fazit

Gute Laune, Ruhe, eine bomben Intuition, keine Kopf- und Beinschmerzen und mehr gesunder Abstand zu den Dingen – nicht schlecht für 10 Minuten rumsitzen! Ich möchte auf jeden Fall nicht mehr auf meine Meditation verzichten.

Was kannst du aus meinen Erfahrungen zu Meditieren lernen mitnehmen?

  1. Beginne deine Meditation ohne Erwartungen und sei neugierig auf den Weg den sie dir eröffnet.

  2. Meditiere jeden Tag für nur 10 Minuten. Regelmäßigkeit ist das große Zaubermittel, um wirklich von der Meditation zu profitieren.

  3. Vertraue darauf, dass sich die Vorteile der Meditation mit der Zeit zeigen werden. Vielleicht bemerkst du die Veränderung erst im Nachhinein.

Du bist motiviert auch mit der Meditation zu beginnen (oder wieder damit zu beginnen). Bombig! Setz dich am besten jetzt sofort gerade und bequem hin, stelle einen Timer auf 3 Minuten, schließe die Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Ganz einfach! Fang direkt an und gebe der Aufschieberitis keine Chance.

 

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